Die Menschen im Süden Deutschlands sprechen stolz vom „Schwabenmeer“. In der Tat: Der größte See des Landes lockt mit tollen, wenig befahrenen Motorradstrecken, viel Geschichte, Kultur und Natur sowie kulinarischen Schmankerln. Werden die anderen Anrainerstaaten Schweiz und Österreich einbezogen, bekommt man bei einer Rundtour als Dreingabe noch das Gebirge dazu.
Selbstbewusst blickt die stattliche Dame über das Wasser. Das tiefe Dekolleté und der nur notdürftig von einem Gürtel gehaltene Umhang lassen tief blicken. Tief in die Vergangenheit, an die diese neun Meter hohe und 18 Tonnen schwere Statue erinnert. Das Konzil von Konstanz. Der See war über Jahrhunderte eine Wasserstraße, die Verbindung zwischen den Alpen und Deutschland. „Deshalb steht vor uns auch das Lagerhaus, in dem die ganzen Güter aus Italien umgeschlagen und neu verteilt wurden“, erzählt Dani, der seit 25 Jahren die Besucher durch seine Heimatstadt führt. Zum berühmten Konzilsgebäude wurde es nur, weil sich hier vor ziemlich genau sechs Jahrhunderten Kirchenleute getroffen haben, um fünf Jahre lang nicht nur die Trennung der Kirche zu verhindern, sondern auch, um einen neuen Papst zu wählen und den Kirchenkritiker Jan Hus auf den Scheiterhaufen zu schicken.