Im Westen das Rhônetal, im Osten der Hügelzug Luberon – und mittendrin der alles überragende Mont Ventoux. Die Vaucluse verzaubert nicht nur mit einer abwechslungsreichen Landschaft, sondern auch mit vielen Sehenswürdigkeiten neben den toll zu fahrenden Straßen.

Die Ausbildung zum Koch hat er in Lausanne absolviert. Seine Heimat ist heute jedoch Lagnes, ein kleiner Ort östlich von Avignon im zur Provence gehörenden Departement Vaucluse. „Hier ist der Garten Frankreichs“, ist Thierry Crovara überzeugt, der zusammen mit seiner Frau Nina die alte Farm Mas des Grès zu einem kleinen, feinen Hotel-Restaurant umgebaut hat. „Spargel gehört zum Ersten, was hier geerntet wird und ist typisch für die Region“, erzählt er, während er die Stängel in Eiswasser taucht. Die Tapenade wird genauso selbst gemacht wie der Aioli. Am Ende wird er zusammen mit seinen Mitarbeitern ein Buffet aufgebaut haben, das man eigentlich nicht anrühren möchte, um das kulinarische Kunstwerk nicht zu zerstören. Und eine Geschichte aus seinen Anfängen in Lagnes hat er am Ende eines vergnüglichen Abends auch parat. „Da hatte sich eine Motorradgruppe unter dem Namen ‚Die jungen Krieger‘ angemeldet“, erzählt er schmunzelnd. Auf den Hof rollten dann 75-Jährige auf fetten Maschinen …

Die Teller hatten wir wirklich nicht leeren können. Aber muss der Wettergott gleich so empfindlich sein? Denn am nächsten Morgen regnet es in Strömen. Zum Glück ist es nicht weit zu unserem ersten Stopp. Yves Rousset Rouard hat die Emmanuelle-Filme gedreht, war Mitglied der Nationalversammlung, lange Jahre Bürgermeister von Ménerbes und hat sein Geld in ein nobles Weingut am Rand des kleinen Ortes gesteckt. Kleine Pfützen bilden sich am Boden, als wir die Eingangshalle der Domaine de la Citadelle betreten. „Als ich 1990 das Weingut kaufte, gehörten acht Hektar Rebfläche dazu“, erzählt er beim Gang durch den imposanten Weinkeller. Heute seien dies 50 Hektar, verteilt auf ganz unterschiedliche Anbauflächen. „Und das bringt ganz verschiedene Weine“, erzählt er. Angelegt hat er in dem hügeligen Terrain am Rande des Luberon zudem einen Botanischen Garten, außerdem noch ein Korkenziehermuseum aufgebaut „Rund 1000 Exponate sind es“, erzählt er. In den Vitrinen ruhen etliche Kuriositäten. Ein Korkenzieher zum Beispiel, den ein englischer Bankier Ludwig XVIII. geschenkt hat. Oder ein Stück, das im Krieg an der Front aus einem Wasserhahn und einer Pistole gefertigt wurde.

Bohnenkraut für Manneskraft

Eine letzte dunkle Wolke zieht vom Westen heran und erleichtert sich über dem Weingut, dann sitzen wir wieder im – noch nassen – Sattel. Auf der Panoramaroute erreichen wir nach einer halben Stunde vorsichtiger Fahrt Lourmarin. Doch wo ist die Ferme de Gerbaud? Erst nach ein wenig Suchen finden wird den Abzweig zu der außerhalb liegenden Kräuterfarm. Die letzten Meter hoppeln wir über Stock und Stein und werden zuerst von einem lauthals trötenden Pfau, dann von Paula Marty begrüßt. Die zieht hier Kräuter, nutzt die Ressourcen der Natur …

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